PD2-HealthCare

Ziel dieses Pilotdemonstrators ist die bedarfsgerechte Bereitstellung von Pflegeutensilien im Krankenhaus vom Lager zum Zimmer mittels eines selbstfahrenden Transportwagens.

Im SeRoNet Projekt-kommt hierzu ein von den Projektpartnern Fraunhofer IPA und KMD im Vorfeld entwickelter intelligenter Pflegewagen zum Einsatz, der die verschiedenen Modulkörbe mit thematisch zusammengehörenden Pflegeutensilien auf der Station transportiert und eine Einrichtungen zum Erfassen der entnommenen Materialien besitzt. Ziel von SeRoNet ist es, die aktuell als Einzellösungen implementierten Teilsysteme Krankenhaus-IT, AWT-System und intelligenter Pflegewagen in einem schlüssigen Gesamtkonzept zusammenzuführen.

Mithilfe der in SeRoNet entwickelten Werkzeuge soll folgendes Szenario umgesetzt und integriert werden: Die am intelligenten Pflegewagen erfassten Verbrauchsdaten werden direkt in das ERP-System des Krankenhauses eingespielt. Somit ist bekannt, welche Modulkörbe wann nachgefüllt werden müssen. Im Zentrallager werden neue Modulkörbe individuell unter Zuhilfenahme desselben Erkennungssystems auf einem Kommisionierwagen bepackt und über die AWT-Anlage auf die Station geschickt. Dort erfolgt der Austausch der leeren Körbe gegen volle. Gleichzeitig kann über die erfassten Verbrauchsdaten auf der Station und im Lager automatisch die Nachbestellung zur Neige gehender Waren aktiviert und die logistischen Prozesse optimiert werden.

Einsatzmöglichkeiten von FTS

Mobile Roboter und fahrerlose Transportsysteme (FTS) werden allein in Deutschland in mehr als 50 Krankenhäusern zur Ver- und Entsorgung von Gütern des täglichen Bedarfs wie z.B. Patientenessen, Wäsche, Wert- und Reststoffen eingesetzt (www.awt-seminar.de). Üblicherweise werden die Fahrzeuge dabei in separaten Bereichen (Versorgungsebenen und -Lifte) betrieben, die nur eingewiesenem Personal zugänglich sind. Aufgrund der hohen Investitions- und Wartungskosten erfolgt der Einsatz aktuell überwiegend in Großkrankenhäusern (mehr als 600 Betten). Technologische Fortschritte in der Navigation mobiler Roboter, insbesondere der Lokalisierung mittels natürlicher Landmarken und neuer Methoden für die dynamische Bewegungsführung (z.B. Hindernisausweichen), ermöglichen heutzutage den Einsatz fahrerloser Transportsysteme auch in öffentlich zugänglichen Bereichen. Damit ist erstmals das Potenzial gegeben, mobile Roboter auch für die Materialflussautomatisierung in kleineren Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen wirtschaftlich einzusetzen.